Nr. 8 Gersdorfer Altarm
Größe: 8,4 ha
Bezirke des Natura 2000-Gebietes: Liezen
Gemeinden des Natura 2000-Gebietes: Mitterberg, Öblarn
Das Europaschutzgebiet „Gersdorfer Altarm" (FFH-Schutzgebiet) liegt zwischen den Ortschaften Öblarn und Stein an der Enns, nahe Gröbming, umfasst eine Gesamtfläche von 8,4 ha und ist Teil des Vogelschutzgebietes „Ennstal zwischen Liezen und Niederstuttern" (ESG Nr. 41).
Bereits 1985 wurde der Altarm zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Ernennung zum Europaschutzgebiet (FFH-Schutzgebiet) erfolgte 2006.
Vor langer Zeit mäandrierte hier die Enns mit zahlreichen Flußbettverästelungen und Altarmen durch den ebenen Talboden. Zahlreiche Au- und Bruchwälder boten einen idealen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Seit 1860 wurde die Enns zunehmend reguliert. Zirka 20 Kilometer an Flusslänge gingen aufgrund von 40 Durchstichen und 5 Flusskorrekturen verloren. Der dadurch deutlich begradigte Fluss hinterließ eine Reihe von Flussbett-Relikten, wobei der Gersdorfer Altarm 1924 im Rahmen der letzten Begradigungen (Gersdorfer-Durchstich) entstand.
Der Schutzzweck des Gebietes betrifft vor allem die hier vorhandenen naturnahen Stillgewässer und deren begleitende Restbestände ursprünglich ausgedehnter Auwaldbereiche. In diesen findet man heute verschiedenste Sukzessionsstadien zwischen der von Weiden dominierten Weichholzau bis hin zur von Eschen und Ahorn dominierten Hartholzau. Besonders der flussaufwärts gelegene Teil des Schutzgebietes stellt mit seinem Altholz- und Artenreichtum eine Besonderheit an diesem Abschnitt der Enns dar. Nennenswert sind auch die vorhandenen Bestände an Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris; Abbildung unten) und Mondviole (Lunaria rediviva).