Nr. 10 Hörfeld, Steiermark
Das Hörfeld ist ein großflächiges Feuchtgebiet von ca. 175 ha Ausmaß, wovon 102 ha auf kärntnerischem Gebiet und ca. 73 ha auf steirischem Boden liegen. 46 ha sind davon als Vogelschutz-Gebiet und als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen.
Vor vielen Jahrtausenden von Jahren…
Die Entstehung des Hörfelder Moors verdankt es der letzten Eiszeit, als sich ein Seitenarm des Mur-Gletschers bis in die Gegend des heutigen Hörfeldes vorschob. In der folgenden wärmeren Klimaperiode schmolz das Eis, die Schmelzwässer bildeten einen See, der im Laufe der Jahrtausende verlandete und sich in ein Flachmoor umwandelte. In der Torfmasse befinden sich zahlreiche Quelltöpfe, das sind rundliche Wasserlöcher mit einem Durchmesser bis zu 3 Metern und einer Tiefe von einigen Metern.
Von Moor und Torf zu Auwäldern und Feuchtwiesen
Kalkreiche Niedermoore sind von Mineralbodenwasser abhängig und haben eine Torfschicht, die mitunter von Davallseggengesellschaften gebildet wird. Das Hörfeld-Moor ist in der Gesamtheit betrachtet ein kalkreich- mesotrophes Durchströmungsmoor mit lockerem, schnell wachsendem Torf. Es ist vermutlich aus Quell- und Verlandungsmooren hervorgegangen. Eine Vielzahl von Groß- und Kleinseggenried-Gesellschaften, ausgedehnte Schilfbestände sowie verzahnte Grauerlen-Auwälder und -Bruchwälder bilden zonale Vegetationseinheiten, die am Rande zu Feuchtwiesen und montanen Fichten-Hangwäldern übergehen.
Hoher Artenreichtum
Im Moorgebiet findet man zahlreiche Schilfrohr- und Grauseggenbestände. Längs der Bachläufe besiedeln Grau-Erlen und verschiedene Weidengewächse die Feuchtflächen. Freie Wasserflächen sind zum Teil von Laichkrautarten bewachsen. Das Schutzgebiet besitzt große Flächen an Schwingrasen, mit Fieberklee. An den Randgebieten findet man Feuchtwiesen, die sehr artenreich sind und auch Orchideen (z.B. Sumpf-Ständel und Breitblatt- Knabenkraut) beherbergen.
Das Traumland der Vögel
Das Gebiet hat eine große ornithologische Bedeutung, es sind 116 Vogelarten nachgewiesen, darunter zahlreiche nach der Roten Liste als gefährdet ausgewiesene Arten. Neben einzelnen Vorkommen des seltenen Wachtelkönigs und des Tüpfelsumpfhuhn trifft man häufiger Braunkehlchen, Feldschwirl und Karmingimpel. Als Wasservögel findet man die Wasserralle, Rohrschwirl, Schilfrohrsänger und Teichrohrsänger. Allerdings wurden davon immer nur wenige Brutpärchen beobachtet. Große Bedeutung hat das Hörfeld auch als „Trittstein" für nordische Zügler im Frühjahr und Spätherbst.