Nr. 12 Flaumeichenwälder im Grazer Bergland
Größe: 4,5 ha
Bezirke des Natura 2000-Gebietes: Graz, Graz-Umgebung
Gemeinden des Natura 2000-Gebietes: Gratkorn, Graz
Vom Bergland bis zur Talenge der Mur
Das Gebiet zählt zu den südlichsten Ausläufern des östlichen Grazer Berglandes, welches einen Teil des steirischen Randgebirges darstellt. Direkt oder nur in sehr geringer Entfernung schließen an das Gebiet folgende naturräumliche Landschaften an: Im Osten das dem Alpenvorland zugehörige oststeirische Riedelland, im Südosten das Grazer Feld mit dem Stadtgebiet von Graz und im Südwesten das westliche Grazer Bergland.
An der linksufrigen Talenge der Mur zwischen Gratkorn und Graz begegnen einem, nicht zu übersehen, einige locker bewachsene Felspartien auf zwei kleinen Kogeln. Es sind dies der 566 m hohe Admonter Kogel (nordwestlich von Andritz bzw. Graz, aber noch im Grazer Stadtgebiet) und die sogenannte Kanzel mit 615 m Seehöhe (westlich des Admonter Kogels, bereits auf Gratkorner Gemeindegebiet). Unter der Grazer Stadtbevölkerung ist die größte Felspartie des Admonter Kogels als "Grazer Klettergarten" bekannt und wird von einigen Grazern auch als solcher genutzt. Am oberen Ende dieses Klettergartens befindet sich ein kleines Plateau, das nicht nur so mancher romantischer Begegnung Platz bot, sondern auch einen guten Blick über weite Teile des Grazer Beckens ermöglicht und nicht von ungefähr "Türkenschanze" heißt.
Umgeben von Buchen
Geologisch zählt das Gebiet zum Grazer Paläozoikum, es stehen überwiegend Schichten der Dolomitsandstein-Folge an. Die dominierenden Bodentypen sind: Protorendsina, Rendsina und Kalkbraunerde. Der Großteil des Gebietes wird von xerothermen Vegetationskomplexen gebildet, die von Flaumeichen dominiert werden, diese sind von Buchenwäldern des Mitteleuropäischen Orchideen-Kalk-Buchenwald Cephalanthero-Fagion umgeben.
Seit 2006 Europaschutzgebiet
Diese auszeichnenden mitteleuropäischen, wärmeliebenden Eichenmischwälder kommen auf basenreichen Sonnenhängen vor. Es handelt sich um eher kleinflächig ausgebildete Waldbestände. Die Baumschicht wird von der Flaumeiche dominiert. Weitere Vertreter dieser Wälder sind der Echte Mehlbeerbaum, die Rotbuche und der Waldkiefer. Die Strauchschicht ist gut entwickelt und enthält viele wärmeliebende Arten wie die Gewöhnliche Felsenbirne oder den Blutroten Hartriegel. Die Krautschicht wird von hochwüchsigen Kräutern und Hochstauden gebildet wie die Rispige Graslilie oder der Schwalbenwurz. Diese wertvollen Eichenmischwälder sowie das Vorkommen von Orchideen-Buchenwäldern und Trespen-Schwingel- Kalktrockenrasen gaben Anlass, dass Gebiet 2006 zum Europaschutzgebiet zu erklären.