Nr. 18 Zlaimmöser-Moore / Weissenbachalm
Größe: 12,9 ha
Bezirke des Natura 2000-Gebietes: Liezen
Gemeinden des Natura 2000-Gebietes: Bad Aussee, Bad Mitterndorf
Die „Zlaimmöser Moore / Weißenbachklamm" wurden im Jahre 2006 als Europaschutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter Schutz gestellt. Die besonderen geologischen Gegebenheiten mit einer wasser-stauenden Schicht aus Gosaukonglomeraten führten hier zur Entstehung eines der größten und wertvollsten Moorkomplexe des Toten Gebirges. Die Moorbereiche der Zlaimmöser lassen sich zwei Typen zuordnen; sauer-oligotrophes Regenmoor und subneutrales-mesotrophes Überrieselungsmoor. Die Fläche ist derzeit Teil einer Alm. 2007 wurde im Rahmen des Projektes „Naturschutzplan auf der Alm" eine Nutzungsfreistellung des Hochmoores durch Förderungen ermöglicht.
Moorwälder
Im Randbereich der Moore kommt es zur Ausbildung von Moorwäldern. Die immer auf Nassböden befindlichen Moorwälder können zeitweilig überflutet sein, besitzen aber ganzjährig hoch anstehendes Grundwasser und zeichnen sich durch eine hohe Basensättigung aus. Die Baum- und Strauchschicht dieser Wälder wird vor allem von Moorbirke, Latsche, Faulbaum und Fichte geprägt. Die konkurrenzschwache Latsche wird am weitesten in Richtung nasser, nährstoffarmer Hochmoorweite abgedrängt, während die Fichten eher auf den trockneren Standorten anschließen.
Bezeichnend für die Krautschicht naturnaher Bruchwälder sind hohe Anteile an Niedermoor-, Röhricht- und Großseggenarten. Gefährdet sind die Wälder vor allem durch Entwässerung, Abtorfung, Nährstoffeintrag und Aufforstungen.
Regenmoore
Nur in einem niederschlagsreichen Klima kann ein Moor über den Grundwasserspiegel der Umgebung hinauswachsen. Es bilden sich sauer oligotrophe Regenmoore, die auch als Lebende Hochmoore bezeichnet werden. Sie haben keinen Kontakt mehr zu mineralstoffreichem Wasser und erhalten ihre Nähstoffe ausschließlich aus Regen- und Staubeintrag. Die schlechte Durchlüftung der Bodenoberfläche verhindert eine Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenreste. Das sogenannte „Torf" entsteht. Der Torfkörper wächst über Jahrhunderte und Jahrtausende immer weiter in die Höhe und weist idealerweise eine uhrglasförmige Wölbung auf. Die Zentralfläche von typischen Hochmooren ist in Bulte (Torfmooshügel) und Schlenken (Wasserlacken) gegliedert. Die Bulte sind vorwiegend von Latschengebüschen und Zwergsträuchern bewachsen. Die Latsche bildet am Moorrand höhere Bestände aus, ihre Wuchshöhe nimmt zum Zentrum hin ab.
Bei Begehungen der Moore kann man neben zahlreichen Insekten auch Reptilien und Amphibien wie die Bergeidechse (Zootoca vivipara), die Kreuzotter (Vipera berus) und den braunen Grasfrosch (Rana temporaria) beobachten.