Nr. 19 Steirisches Dachstein-Plateau
Größe: 7.455 ha
Bezirke des Natura 2000-Gebietes: Liezen
Gemeinden des Natura 2000-Gebietes: Gröbming, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Pichl-Kainisch
Der höchste im Lande
Das Dachsteingebiet stellt mit seinen Ausläufern einen der größten und wohl auch den markantesten Kalkstock der Nördlichen Kalkhochalpen dar. Der hohe Dachstein ist mit 2995 m die höchste Erhebung der nordöstlichen Kalkalpen. Das im Südwesten gelegene, rezent vergletscherte Kargebirge überragt die nach Norden und Osten abdachenden Plateaubereiche um 700 Höhenmeter. Das einzigartige und beeindruckende Karstmassiv des Dachsteingebirges beinhaltet zahlreiche Natur- und Kulturreichtümer. Der natürlichen Vielfalt dieses Gebietes sind zahlreiche Höhlensysteme mit einer einzigartigen Höhlenfauna, seltene Karsterscheinungen wie Karren, Schwinden, Dolinen und Fossilien, ein bis zu 1.000 Jahre alter Lärchen- und Zirbenbaumbestand, eine noch wenig erforschte Vielfalt an Tieren sowie Feuchtbiotope wie Seen, Moore und Lacken zuzuzählen.
Das östliche Dachsteinplateau ist ein durch die eiszeitliche Überformung geprägter Karststock. Die Entwässerung erfolgt im Plateau und den oberen Hangbereichen unterirdisch durch ein zusammenhängendes Karstwassernetz. Die Quelldichte ist am Plateau sehr gering, 70 % der Quellen schütten außerdem nur periodisch und die Wasserspenden sind außerordentlich gering.
Eine Jahrtausendlange Entwicklung
Auch eine 4.000 Jahre alte Almwirtschaft, die direkt mit der urgeschichtlichen Salzmetropole Hallstatt in Zusammenhang gebracht werden kann, hat dieses Hochplateau geprägt. Durch die jahrtausendelange extensive Nutzung entstanden artenreiche Almböden. Felsbilder in Höhleneingängen und an Wänden, uralte Steintauben und Steinmänner als Markierung der Wege und Pässe, die bereits seit der Bronzezeit benutzt werden, künden von der langen Geschichte dieses Gebietes. Die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Dachsteinplateaus, die hohe Artenvielfalt und die große Vielfalt an besonders schützenswerten Lebensräumen, gaben Anlass, das Gebiet „Steirisches Dachstein- Plateau" im Jahre 2006 zum Europaschutzgebiet zu verordnen.
Ökologisch hochwertige Biotope
Neben den seltenen, hochempfindlichen und in der Regel kleinflächigen schutzwürdigen Biotopen im engeren Sinn (z. B. subalpine Moore, Quellfluren und Vernässungen, bodensaure Gesellschaften über Rohhumusdecken, Windkanten, Grauerlengebüschen etc.), und den flächenhaften, naturnahen Biotopen mit bedeutender Schutzfunktion (Latschengebüsche, subalpine Wälder) sind darüber hinaus auch ökologisch hochwertige bewirtschaftete Flächen wie artenreiche Almweiden und Bergmähder vertreten.