Nr. 31 Zirbitzkogel
Größe: 2.310,2 ha
Bezirke des Natura 2000-Gebietes: Murau, Murtal
Gemeinden des Natura 2000-Gebietes: St. Marein bei Neumarkt, Kulm am Zirbitz, Oberweg, Obdach, St. Anna am Lavantegg, Mühlen
Der gesamte Zirbitzkogel ist ein Natura 2000-Gebiet (Vogelschutzgebiet) und damit das Europaschutzgebiet Nr. 31. Mittlere Seehöhe etwa 2.010m, das heißt, es umfasst nur Bereiche, die über der Baumgrenze liegen.
Von St. Marein bis nach Obdach
Der Zirbitzkogel bildet einen Ausschnitt der in Nord-Südrichtung verlaufenden Seetaler Alpen. Die Gesteine dieser Alpen sind sehr alte sedimentäre Gesteine, die zu Glimmerschiefern, Gneisen und Marmorzügen umgewandelt wurden. Das Gebiet stellt eine sehr abwechslungsreiche alpine Kulturlandschaft dar und ist reich an Karseen, Bächen und Quellen. Charakteristisch für das Gebiet sind die langgestreckten, offenen Rücken mit den zum Großteil flach abfallenden Hängen, deren Pflanzendecke von alpinen Rasen, vorwiegend Krummseggenrasen (Curvuleten), bestimmt wird. An trockeneren, windexponierten Flächen werden die Krummseggenrasen durch Spalierheiden mit der Gemsheide (Loiseleuria procumbens) und ihrer typischen Flechtenbegleitvegetation abgelöst.
Sehr abwechslungsreich
Das Gebiet stellt durch seinen Wechsel an unterschiedlich genutzten Landschaftsteilen eine sehr abwechslungsreiche alpine Kulturlandschaft dar. Streusiedlungen auf den Hängen und geschlossenen Dörfer in den Tälern kennzeichnet das vorwiegend bäuerliche Gebiet. Die sanft geneigten Hänge machen den Zirbitzkogel zu einem beliebten Ausflugsziel. Die Erschließung des Gebietes für den Tourismus ist auch offenkundig. Darüber hinaus erfolgt auch eine intensive forstliche Nutzung mit einem gut ausgebauten und dichten Wegenetz, sowie Almwirtschaft.
In hohen Lagen
Das Naturschutzgebiet liegt zum Großteil im Bereich der ausgedehnten Almflächen oberhalb der Waldgrenze. Die Beweidung ist eine Voraussetzung für das Auftreten des Mornellregenpfeifers, der kurzrasige Almflächen benötigt. Zur Brutzeit wird der Mornellregenpfeifer vom WWF bewacht. Neben dem Mornellregenpfeifer kommen noch Schneehühner und Steinadler vor, die letzteren suchen das Gebiet jedoch nur zur Nahrungssuche auf. Eine weitere Besonderheit ist der Weißpunktierte Mohrenfalter (Erebia claudina) und der Zirbitz-Alpen-Steinspanner, zwei endemische Schmetterlinge.
Für das Dreizählig-Labkraut (Galium trifidum), ebenso ein Überbleibsel aus der Eiszeit, ist der Zirbitzkogel neben dem Turracher Schwarzsee der einzige Fundort in Mitteleuropa.