Kalkreiche, mässig nährstoffarme Niedermoore mit Schneidried
Charakteristische Arten
Schneidebinse (Cladium mariscus)
Gefährdungsursachen
Wasserstandsschwankungen; Eutrophierung des Gewässers; Freizeitnutzung der Gewässer (Badebetrieb, Bootsverkehr); Verbuschung (in sekundären Beständen); Aufgabe einer Streunutzung (bei sekundären Beständen);
Schutzstrategien
Keine größeren Wasserentnahmen aus dem Gewässerbiotop; Verhinderung von Abwassereinleitungen bzw. chemisch-biologische Abwasserreinigung; Anlage von Pufferflächen rund um das Gewässer und an den zum Lebensraumtyp angrenzenden
Flächen; Entfernen von einzelnen aufkommenden Gehölzen bei verbuschenden Beständen; Eventuell gelegentliche Mahd in sekundären Beständen;
Weitere Informationen
Das Schneidebinsenried ist eine artenarme, meist monodominante Gesellschaft, welches von dem hochwüchsigen (ca. bis 2 m) Sauergras dominiert wird. An den geeigneten Standorten entwickelt die Schneidebinse eine große Vitalität und durch das Ausbilden eines dichten Wurzelsystems, dem jährlichen Anhäufen unzersetzter Cladium-Blätter und den engen Zusammenschluss der noch lebenden Blätter eine hohe Konkurrenzkraft.
Cladium vermehrt sich praktisch ausschließlicch vegetativ (Klonbildung).Die Schneidebinse gilt als Relikt der postglazialen Wärmezeit und verlangt milde Winter und warme Sommer. Das Standortsklima wird jedoch durch das Bodenwasser geprägt, welches in der Mehrzahl aus Grundwasserquellen stammt und dadurch ein ausgeglichenes Temperaturregime gewährleistet. Wesentliche Voraussetzungen sind der hohe Kalkgehalt und die Nährstoffarmut des Standortes.
Verbreitung und Häufigkeit: selten (Steiermark: 3 Standorte); räumliche Ausprägung: flächig.