Lebende Hochmoore
Charakteristische Arten
Rosmarinheide, Bartkelchmoos, Wenigblüten-Segge, Langblatt-Sonnentau, Bastard-Sonnentau, Rundblatt-Sonnentau, Scheiden-Wollgras, Glattes Mylia-Moos, Weißfilziges Haarmützenmoos, Torfmoose, Rasen-Haarbinse, Gew. Moor-Preiselbeere, Moor-Rauschbeere,
Gefährdungsursachen
Aufforstungen, Pegelabsenkungen im Wassereinzugsgebiet etc.; Eutrophierung infolge von Nährstoffeinträgen bzw. Nährstoffmobilisierung nach Entwässerung; Vernichtung der Moorstandorte durch Abtorfung, Verbauung, Abgrabung, Planierung etc.; Aufforstungen; Störungen durch Weidebetrieb (Trittschäden, Exkremente); Freizeitnutzung (z.B. Wanderwege, Wintersport)
Schutzstrategien
Erhaltung des Hochmoores in seiner Hydrologie und Trophie; Rückhalten des Moorwassers bei Vorhandensein von Entwässerungsgräben; Entfernung von unnatürlichen Gehölzbeständen (Entkusselung bzw. Rodung); Verzicht auf jedwede Nutzung; Einrichtung von Pufferzonen rund um das Hochmoor; Auszäunung von Weidetieren; Besucherlenkungsmaßnahmen;
Weitere Informationen
Der Lebensraumtyp umfasst jene Moore, welche sich mit ihrem Torfkörper und einem mooreigenen Wasserkörper über den Grundwasserspiegel empor wölben. Die Vegetation wird somit ausschließlich von Niederschlägen gespeist. Damit sind Hochmoore äußerst nährstoffarme Ökosysteme, was sich auch durch eine sehr niedrige Leitfähigkeit des Moorwasser (ca. 50 m S/cm) ausdrückt. Der mittlere Wasserstand beträgt in wachsenden Hochmooren zwischen 15 und 40 cm unter Flur, wobei der Grundwasserstand relativ konstant bleibt. Größere Wasserstandsschwankungen als 30 cm schädigen die Torfmoose. Zwergstrauch dominierte Stadien, in denen kein Torfmooswachstum mehr stattfindet (Stillstandskomplexe), weisen Wasserstände zwischen 20 bis 70 cm unter Flur auf.
Verbreitung und Häufigkeit: Schwerpunktmäßig in der alpinen Region, zerstreut; räumliche Ausprägung: flächig.