Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien
Charakteristische Arten
Pfriemengras, Pyramidenstendel, Mücken-Händelwurz, Bienen-Ragwurz, Hummel-Ragwurz, Fliegen-Ragwurz, Spinnen-Ragwurz, Geflecktes Fingerknabenkraut, Helm-Knabenkraut, Stattliches Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut, Hochstängel-Kugelblume,
Gefährdungsursachen
Verbuschung; Aufforstung; Nutzungsintensivierung; Nutzungsaufgabe; Nährstoffeintrag und Düngung; Verbauung; Eindringen invasiver Neophyten (v.a. Robinie im pannonischen Raum);
Schutzstrategien
extensive Nutzung durch Mahd oder Beweidung; einmalige Mahd (max zweimal); Verbrachte Bestände sollten wieder in Nutzung genommen werden; Bei stärker eutrophierten Flächen sollte in den ersten Jahren eine Aushagerungsmahd (1 x jährlich) erfolgen; kein Düngung der Bestände; Verhinderung von Zerstörungen von Beständen (Umwandlung in Ackerland oder Weingärten, Aufforstung etc.); terbleiben.
Weitere Informationen
Dieser Lebensraumtyp umfasst basiphytische Trocken- bis Halbtrockenrasen submediterraner bis subkontinentaler Prägung. Sekundäre Halbtrockenrasen sind von extensiver Mahd oder Beweidung abhängig, primäre Trockenrasen sind in Österreich edaphisch bedingt und auf klimatisch trockene Gebiete beschränkt. Auf mäßig trockenen bis wechseltrockenen Standorten bilden sich bei extensiver Mahd oder Beweidung Halbtrockenrasen, die eine weitgehend geschlossene und im Vergleich zu Trockenrasen dichtere und höherwüchsigere Krautschicht aufweisen. Der Lebensraumtyp umfasst (sub)kontinentale Halbtrockenrasen (Cirsio-Brachypodion), submediterran-subatlantische Halbtrockenrasen (Bromion erecti), dealpine Kalkfelstrockenrasen (Diantho-Seslerion) und Halbtrockenrasen sandig-lehmiger basenreicher Böden (Koelerio-Phleetalia).
Verbreitung und Häufigkeit: Schwerpunkt kontinentale Region, in den Randlagen der alpinen Region (Murtal), südöstliches Alpenvorland, Alpen-Ostrand, mäßig häufig; räumliche Ausprägung: flächig.