Buschvegetation mit Latsche und Wimper-Alpenrose
Charakteristische Arten
Latsche, Schneeheide, Wimper-Alpenrose
Gefährdungsursachen
Errichtung von Skipisten und Aufstiegshilfen; Anlage von Wegen und Straßen;
Schutzstrategien
keine
Weitere Informationen
Der Lebensraumtyp ist in Österreich in den Alpen von der hochmontanen bis in die subalpine Höhenstufe an jenen Standorten zu finden, an denen kein höheres Baumwachstum mehr möglich ist. Die Gründe dafür sind in klimatischen und standörtlichen Besonderheiten (zu kalte Wintertemperaturen, zu spät abschmelzender Schnee, zu hohe Windgeschwindigkeiten, zu geringe Bodenentwicklung, regelmäßige Lawinenabgänge etc.) zu suchen. Die Latsche kann diesen unwirtlichen Bedingungen aufgrund ihres niedrigen Wuchses (Schneeschutz im Winter) und den elastisch biegsamen Zweigen und Ästen trotzen. Typische Standorte für das Latschengebüsch sind steile Hänge, Rinnen und Schutt- bzw. Blockhalden. Das Latschengebüsch bildet oberhalb der Waldgrenze die zonale Vegetation, es reicht an Sonderstandorten aber auch in die Waldzone hinab.
Die Latsche bildet dichte, bis knapp über mannshohe Gebüsche unter denen sich aufgrund der schlechten Zersetzbarkeit der Nadelstreu oft mächtige, sauer reagierende Rohhumusdecken bilden. Somit kann die Artengarnitur des Latschengebüsches auch über Karbonatgesteine neben den typischen Kalkzeigern auch zahlreiche säuretolerante Pflanzenarten aufweisen.
Verbreitung und Häufigkeit: Nördliche und Südliche Kalkalpen, über Kalkgestein auch in den Zentralalpen, sehr häufig; räumliche Ausprägung: flächig bis großflächig.