Vom Leben im Schatten auf Schiefer und Fels
Im Jubiläumsjahr des Museums Joanneum fand eine interessante Exkursion im Natura 2000 - Gebiet Deutschlandsberger Klause statt. Mit dem Leiter der Abteilung Geowissenschaften, Dr. Bernd Moser und dem Botaniker Mag. Gerwin Heber lernten ca. 30 Teilnehmer die mineralogischen und botanischen Besonderheiten der Klause kennen. Die geologischen Formationen bestehen vorwiegend aus kristallinen, metamorphen Silikatgesteinen (v. a. Schwanberger Gneis, Gneis/Granatglimmerschiefer), welche durch teils mächtige Felsformationen und grobblockigen anstehenden Fels in Erscheinung treten. Nährstoffarme Quarzite und Gneis-Quarzite sind kleinflächig vorhanden und haben im Gegensatz zur großen Gruppe grobkörniger, mäßig nährstoffreicher Silikate (Gneise und Schiefer) keine Auswirkung auf die Pflanzendecke.
Sehr interessiert wurde der Glimmer-Steinbrech (Saxifraga paradoxa), ein Subendemit in der Klause, begutachtet. Mag. Heber erklärte den besonderen Standort des Schluchtwaldes und die darin vorkommenden Pflanzenarten, welche an die Standortverhältnisse in einem Schluchtwald angepasst sind, wie z. B. die Ausdauernde Mondviole, der Wald-Geißbart, das Christophskraut und die zahlreichen Farne (Männerfarn, Frauenfarn, Hirschzungenfarn, Gewöhnlicher Schildfarn, Tüpfel-Farn, Schwarzstieliger Streifenfarn u.a.). Erfreulich war auch der Fund des Breitblättrigen Spindelstrauchs (Euonymus latifolia) mit der 5-kantigen Fruchtkapsel.
Nicht nur die Erläuterungen der beiden Vortragenden, auch die Klause selbst beeindruckte die Teilnehmer! Ein Spaziergang mit offenen Augen und Ohren durch dieses besondere Natura 2000 - Gebiet lohnt sich auf jeden Fall!



