Freistellung von Mooren im ESG Ödensee
Die Veränderung der Landschaft geht sehr langsam und schleichend vor sich. Ein Blick auf alte Luftbilder zeigt, dass sehr viele Streuwiesen und Niedermoore, die früher einmal im Herbst zur Gewinnung von Einstreu gemäht wurden, heute zugewachsen und vor allem mit Fichten aufgeforstet sind. Seit 2000 bemühen sich verschiedene Grundbesitzer und auch die Österr. Bundeforste wertvolle Niedermoore und Feuchtwiesen im steirischen Salzkammergut wieder freizustellen. Im März 2011 sind weitere ca. 2ha eines Niedermoores im Europaschutzgebiet Ödensee geschlägert worden. Dabei wurden nur die Fichten entfernt, Laubgehölze wie Birke und Föhre, sowie einzelne kleine Fichtengruppen bleiben erhalten. Die Fläche soll vor allem auch für den Goldenen Scheckenfalter, der hier im Gebiet die größte Teilpopulation der Steiermark aufweist wieder als Lebensraum dienen. Wie sich die geschlägerten Bereiche weiter entwickeln bleibt spannend: Gibt es massive Verbuschung? Kann die Fläche bewirtschaftet werden, z.B. durch extensive Beweidung? Wie lange dauert es, bis die Stöcke vermodern? Kann die Fläche jemals wieder gemäht werden? Wird sich eine artenreiche Gesellschaft entwickeln, oder werden Störungszeiger dominieren?
