Amphibienschutz an der Gamperlacke
Wer den Artikel im Jahr 2013 verfolgt hat, weiß, dass im vergangenen Jahr an der Schoberpassstraße (B113) im Bereich der Gamperlacke zum ersten Mal eine Amphibienschutzanlage aufgestellt wurde.
Die Gamperlacke, ein wunderschön erhaltener Totarm der Enns sowie das nähere Umland, wurden im Jahr 2006 als Europaschutzgebiet Nr. 21 (Natura 2000 Gebiet) verordnet. Daraus resultiert die Verpflichtung, besondere Maßnahmen zum Schutz ausgewählter Tier- und Pflanzenarten umzusetzen, wie unter anderem für den Alpenkammmolch und die Gelbbauchunke.
Die Auswertung der Zählergebnisse aus dem Vorjahr haben allerdings keine Nachweise für die oben angeführten Arten erbracht. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass sie hier nicht vorkommen. Vor allem von den Gelbbauchunken weiß man, dass sie deutlich später wandern als viele ihrer Verwandten. Beachtlich sind die Ergebnisse doch allemal. An 27 Tagen, an denen die Berg- und Naturwächter der Sektion Lassing täglich die Kübel kontrollierten und Frösche, Molche und Kröten sicher über die Straße getragen haben, konnten insgesamt mehr als 4.400 Individuen gezählt werden. Wie mittlerweile fast überall, wird die Statistik auch hier von den Erdkröten angeführt. Zur Freude aller Helfer befanden sich unter den Tieren aber auch gut 700 Teichmolche sowie 130 Grasfrösche.
Nachdem der Frühling 2014 einen recht flotten Einzug hielt, musste entsprechend schnell reagiert werden. So wurde bereits am 18. März, eine Woche früher als im Jahr zuvor, der Froschzaun an der Gamperlacke erneut aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr, als Neuschnee und gefrorener Boden die Arbeiten erschwerten, diesmal bei Sonnenschein und milden Temperaturen. Nicht zuletzt deshalb ging die Arbeit zügig voran. Dank sei an dieser Stelle nochmal allen Helfern ausgesprochen. Neben der bereits erwähnten Berg- und Naturwacht, auch den Mitarbeitern des Straßenerhaltungsdienstes (STED) Liezen, die sowohl für Sicherheit sorgten als auch durch tatkräftigen Einsatz und die Bereitstellung eines Baggers die Arbeit wesentlich vereinfacht haben.
Das Timing konnte besser nicht sein. Bei der Kontrolle am nächsten Morgen warteten in den Kübeln bereits mehr als 300 Amphibien auf sicheren Geleitschutz in Richtung ihrer Laichgewässer.
Ich wünsche allen ein schönes Frühlingserwachen!
Johannes Reitsamer
Gebietsbetreuung Ennstal West
ZT-Kanzlei Dr. Hugo Kofler