Gebietsbetreuerexkursion im Lafnitztal
Einmal jährlich treffen sich die steirischen Natura 2000-Gebietsbetreuer in einem Europaschutzgebiet um dies gemeinsam zu besichtigen, Erfahrungen auszutauschen, Bewirtschaftungsmaßnahmen zu besprechen, die Artkenntnis aufzufrischen, etc. In diesem Jahr stand das Lafnitztal auf dem Programm. Aufgrund der Wetterkapriolen Anfang Juni in der Obersteiermark war es den dortigen Kollegen leider kurzfristig nicht möglich an der Exkursion teil zu nehmen, so verblieb ein „Gebietsbetreuerkleeblatt" bestehend aus den Gebietsbetreuern der West-, Süd-, Südost- und Oststeiermark, namentlich Andrea Bund, Andreas Breuss, Bernard Wieser und Emanuel Trummer. Das Programm war sehr umfangreich. Zu Beginn wurde eine Besichtigung der Neudauer Teiche mit einem ornithologischen Schwerpunkt unternommen. Hierbei wurden auch Fragen der Bewirtschaftung erörtert. Nach einer Mittagspause wurden die Pfeifengraswiesen von Unterrohr besichtigt, die zu den letzten ihrer Art in der Steiermark gehören. Anschließend wurden Flächen des Wiesenrückführungsprojektes begangen und es wurde einiges über den Ablauf, die Ziele und die ersten Erfahrungen (die sehr positiv ausfallen) berichtet. Nach der Nächtigung in der ÖNJ-Biberburg stand ein Besuch des Biohofes Labonca auf dem Programm. Die „Sonnenschweine" aus Burgau sind in mehrerer Hinsicht bemerkenswert. Einerseits handelt es sich um die größte Freilandschweinehaltung Österreichs, andererseits wurde diese so vorbildhaft umgesetzt, dass der Betrieb sogar als einziger Schweinehaltungsbetrieb Österreichs mit dem österreichischen Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde. In weiterer Folge wurde das Projektgebiet „Dünenacker" der Biologischen Arbeitsgemeinschaft besichtigt. Ronald Pichler, Geschäftsführer des Vereines gab uns eine Führung im Gebiet, bei dem es sich zum Teil um alte, sehr artenreiche Wiesen und zum anderen Teil um stillgelegte Äcker handelt. Von diesen Ackerflächen wurde der überdüngte Oberboden zu dünenähnlichen Haufen zusammen geschoben, was dem Naturschutzprojekt auch seinen Namen verlieh. Die dazwischen liegenden, nunmehr wieder magereren Bereiche entwickelten bereits wieder eine artenreiche Vegetation. Es folgte eine Besichtigung der Biologischen Station Lafnitztal in Burgau sowie der Lungenenzianwiesen südlich von Burgau. Zum Abschluss der ereignisreichen Exkursion wurde noch das 10 ha große Wiesengebiet „Draxlerwiesen" des Naturschutzbundes Steiermark besichtigt, dass für sein Vorkommen von zahlreichen sehr seltenen Arten bekannt ist. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die praktisch daneben stehende „1000-jährige Eiche" bestaunt, die zwar vermutlich „nur" etwas über 700 Jahre alt ist, deren Wuchs und Ausmaße aber dennoch beeindruckend sind.



